27. Juli 2020 

Killervirus, Immunsystem und PCR-Tests

Könnt ihr euch noch daran erinnern, als uns im März überall erklärt wurde, wie das Coronavirus in unsere gesunden Zellen eindringt und sie zur Produktion von weiteren Viren veranlasst? Da gingen gleich mehrere Erklärvideos durchs Netz. – Schrecklich und angsteinflößend, oder? Da muss man sich doch fürchten vor jedem einzelnen kleinen Corönchen. Weil es nämlich in der Lage ist, unsere eigenen Zellen zu "versklaven" und uns damit praktisch zu Produzenten unseres eigenen Todes macht. Was für eine Horrorvorstellung!!

 

Was in den "Erklärvideos" nicht dazugesagt wurde: Genauso arbeitet jedes Virus. Auch das Influenza-, das Herpes- und das Schnupfenvirus. Sie alle dringen in gesunde Zellen ein und bringen sie dazu, weitere Viren zu produzieren. - Nachzulesen z.B. hier: https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/erregerarten/viren.html

 

Warum sterben wir dann nicht sofort daran, wenn wir uns ein Influenza-, Herpes- oder Schnupfenvirus einfangen? Natürlich, weil wir ein Immunsystem haben. Dieses besteht bei Weitem nicht nur aus den durch Erkrankung oder Impfung erworbenen Antigenen. Es ist, wie der Name schon sagt, ein System. Und zwar ein sehr umfangreiches, das zahlreiche Methoden auf Lager hat, wie es mit Eindringlingen umgeht. Auch mit bisher gänzlich unbekannten, auch mit dem neuen Coronavirus. Dieses Immunsystem tragen wir alle in uns, und wir sollten es pflegen.

 

Moment: Uns wurde doch erzählt, dass COVID-19 ein völlig unbekanntes, neues Virus, und unser Immunsystem daher machtlos dagegen sei? Wie viele von uns hat diese Nachricht in Angst und Schrecken versetzt? Das war wohl – freundlich ausgedrückt – etwas übertrieben. Wie sonst hätte eine große Zahl an Menschen die Infektion mit dem Coronavirus sogar ohne Symptome überstehen können, und viele nur mit den üblichen Erkältungssymptomen und ein paar Tagen Fieber? Wie sonst lässt sich diese Tatsache erklären, wenn nicht durch das Immunsystem?

 

Es stimmt schon, einige Erkrankte kämpfen mit schweren Symptomen und manchmal führt eine COVID-19-Infektion auch zum Tod. Das abzustreiten, wäre dumm.

 

Nur: Genauso ist das mit allen Infektionskrankheiten. Nicht nur die einigermaßen gefährliche Influenza, sondern sogar ein einfacher Herpes kann tödlich sein, wenn das Immunsystem extrem geschwächt ist. Für die meisten Menschen funktioniert das Immunsystem aber sehr gut, bei Herpes genauso wie im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus. Und auch wenn immer wieder einmal "ansonsten völlig gesunde, junge Menschen" schwer an COVID-19 erkranken: Um wieviele mehr sind es, die die Infektion ohne Probleme durchmachen? Ich warte dringend auf Studien, die sich genau mit der Frage befassen, was die schwer Betroffenen miteinander gemeinsam haben und was sie von den anderen unterscheidet. Vielleicht funktioniert ihr Immunsystem nicht so gut wie es sollte? Und wenn ja, warum nicht?

 

Was macht ein funktionierendes Immunsystem eigentlich mit Viren? Unter anderem zerstört es sie (und zwar auch ohne Impfung). Das führt dazu, dass Teile des Erbguts dieser zerstörten Viren noch eine Weile in unserem Körper vorhanden sind, bis sie endlich abtransportiert und ausgeschieden werden. Das ist wichtig zu wissen, wenn man die Relevanz der PCR-Tests beurteilen will. Die derzeit so breit verwendeten COVID-19-Tests sind nämlich so genau, dass sie schon auf Bestandteile des Erbguts des neuen Coronavirus ansprechen. Auch auf Bruchstücke von Viren also, die längst nicht mehr aktiv oder ansteckend sind. 20 Tage lang lassen sich mit der PCR-Virusgenom-Testung in Nasen-Rachen-Abstrichen solche Genombestandteile der Erreger finden, in Extremfällen sogar bis zu 37 Tage lang. Also weitaus länger als Menschen nach durchgemachter Erkrankung noch ansteckend sind. Die Ansteckungsgefahr ist nämlich (laut unten verlinktem ORF-Artikel) nach zwei Tagen Symptomfreiheit vorbei.

Mehr dazu z.B. hier: https://science.orf.at/stories/3200755/

Oder hier:

https://www.rainews.it/tgr/tagesschau/articoli/2020/05/tag-gaensbacher-zu-tests-rueckfaelle-suedkorea-virenbruchstuecke-viruspartikel-pcr-test-7a8b12d4-c91f-4943-9687-6b00ca44793c.html

 

Die PCR-Tests testen also nur auf Corona-Erbgut. Und niemand weiß, ob diese im Test gefundenen Bruchstücke tatsächlich noch fähig sind sich zu vermehren oder eine Krankheit auszulösen.

 

Was bedeutet das dann für die Aussagekraft der derzeit durchgeführten Tests? - Ein positiver Test KANN mit Erkrankung und Ansteckung verbunden sein, muss aber nicht. Da der PCR-Test auch "inaktive" Virenreste nachweist, erklärt das wohl auch, warum wir trotz täglich neuer Infiziertenzahlen keine Massen an Corona-Kranken und -toten haben, was wiederum beweist, wie gut das Immunsystem bei den meisten Menschen funktioniert.

 

Was ein positiver Test jedenfalls auch bedeutet: 14 Tage Quarantäne, auch für völlig Gesunde und für jene Virus-Bruchstück-Träger, die nicht einmal ansteckend sind. Ein positiver Test bedeutet auch geschlossene Schulklassen, Eltern, die dadurch nicht zur Arbeit gehen können, Unternehmen, die ganze Abteilungen schließen müssen, Grenzschließungen, ... Und da dürfen wir uns schon fragen, wie sinnvoll das ist.


Image by  Bruno /Germany from Pixabay

 25. November 2016 

In der Not hilft Gandhi

Kürzlich hat mich unser Pferd an einen Satz Gandhis erinnert: „Sei die Veränderung, die du in der Welt sehen willst.” 


Mogli hat mir bewiesen, dass das tatsächlich funktioniert. Jeder Pferdekenner weiß das aber ohnehin. Er war nicht zu bändigen, hatte sich losgerissen – inklusive Sattel und Zaumzeug – und mit wilden Galoppsprüngen gings über die Felder in den Sonnenuntergang. – Wenn ein Pferd im Galopp nur noch halb so hoch ist wie sonst, dann ist es richtig schnell. So wie ein Sportwagen, der ja auch viel niedriger ist als ein Autobus.

   

Dann kam er wieder retour, inzwischen hatte er sich mit einem Bein im Zügel verfangen. Wirklich gefährlich, doch ihm war's egal. Und weil Pferde Herden- und Fluchttiere zugleich sind, hat er auch die Pferde auf der Koppel daneben zum Herumrasen animiert – und sobald er Pause machte, steckten sie ihn wiederum mit ihrem wilden Galopp an. Dazwischen rannte auch noch unser kleiner Jack Russell hysterisch kläffend herum und fand das alles irrsinnig lustig. Gefährliches Chaos und aufgeheizte Stimmung also. Ein schlimmer Unfall war nicht mehr ganz unwahrscheinlich.


 Und meine Tochter und ich mittendrin. Hilflos. Das einzige, was wir tun konnten, war ruhig zu bleiben. Wirklich ruhig, von ganz tief drinnen. Wortlos verwandelten wir uns in Ruhe schlechthin. Und strahlten diese Ruhe gnadenlos so weit aus, wie wir konnten. Es funktionierte. Mogli blieb stehen, ließ sich aus seinem Zügel befreien und wegführen.

   

 Das funktioniert nicht nur mit Ruhe, sondern auch mit Frieden und sonst noch mit einigen Dingen. Davon bin ich überzeugt. Mit Aggression oder Angst natürlich auch. Und auch nicht nur mit Pferden, sondern mit Menschen genauso. Deshalb: Wenn rundherum Angst oder Aggression herrscht, lass dich nicht anstecken und sei das, was du in der Welt gerade sehen willst. Und zwar ehrlich. Faken wirkt nicht. Nicht bei Pferden und nicht bei Menschen.